Mittel- und Oberstufe
Zurzeit werden ca. 50 Schüler*innen in unserer Mittel- und Oberstufe unterrichtet, wobei sich jeweils jede der beiden Stufen in drei Klassenstufen gliedert. In jahrgangsübergreifenden Klassen werden Schüler*innen des Bildungsgangs Lernen und Geistige Entwicklung entsprechend ihrer Voraussetzungen größtenteils gemeinsam unterrichtet. Schüler*innen, die nach den Richtlinien des Förderschwerpunkts Lernen beschult werden, können nach Durchlauf der Oberstufe den Förderschulabschluss erwerben. Für Schüler*innen, die nach den Richtlinien des Förderschwerpunkts Geistige Entwicklung unterrichtet werden, besteht nach Abschluss der Oberstufe die Möglichkeit die der Schule angegliederte Berufspraxisstufe zu besuchen.
Inhaltliche Schwerpunkte für die pädagogische Arbeit mit unseren Schüler*innen sind die Kommunikationsförderung und die Förderung in den Kulturtechniken sowie der Auf- und Ausbau des Sozial- und Arbeitsverhaltens. Während bei den Schüler*innen mit Lernbehinderung auch die Berufsorientierung und -vorbereitung (Absolvierung von Praktika, Kontaktaufbau zum Integrationsfachdienst, Bewerbungstraining etc.) in den Fokus genommen werden, haben bei unseren Schüler*innen mit geistiger Behinderung die Vermittlung von lebenspraktischen Fähigkeiten und die Anleitung zum selbstständigen Arbeiten einen besonders hohen Stellenwert. Bei der selbstständigen Handlungsausführung profitieren vor allem unsere Schüler*innen mit einer Störung im Bereich Autismus-Spektrum von der Umsetzung des pädagogisch-therapeutischen TEACCH - Ansatzes.
In der Oberstufe findet eine Erweiterung der Stundentafel statt, bei der die Schüler*innen zweimal in der Woche den Nachmittagsunterricht besuchen. In diesem Rahmen werden auch einmal wöchentlich Arbeitsgruppen zu verschiedenen Interessengebieten angeboten (Schwarzlichttheater, Schwimmen, Sport, Kochen, Tanzen, Kunst). Des Weiteren wird mit Beginn der Oberstufe in möglichst allen Klassen der Werkunterricht im Holzwerkraum der Schule eingeführt.
Jährlich findet für die Schüler*innen der Mittel- und Oberstufe der ´Stufentag´ statt. Gemeinsam wird der Tag mit einer gemeinschaftlichen Outdoor-Aktivität, wie z.B. ein Besuch in das Freilichtmuseum Kommern, verbracht. Zurück in der Schule wird der Tag mit verschiedenen spielerischen Aktionen, einem gemeinsamen Abendessen sowie einer Übernachtung in der Schule beendet.
Aufgrund der unterschiedlichen hörspezifischen Bedürfnisse und der kognitiven Voraussetzungen unserer Schüler*innen werden im Unterricht verschiedene Kommunikationsformen angeboten. Damit die Kommunikation und die Vermittlung der Unterrichtsinhalte gelingen, kommen neben der Lautsprache immer Lautsprachunterstützende Gebärden (LUG) und in ausgewählten Unterrichtskontexten auch teilweise Lautsprachbegleitende Gebärden (LBG) zum Einsatz. Des Weiteren wird auf ein hohes Maß an Visualisierung in Form von Filmen, Bildern und Piktogrammen Wert gelegt. Für Schüler*innen, die sich mittels der oben dargestellten körpereigenen Kommunikationsformen nicht ausreichend der Außenwelt mitteilen können, werden Maßnahmen der „Unterstützten Kommunikation (UK)“ in Form von technischen (Talker) und nichttechnischen (Fotos, Symbole, Realgegenstände) Kommunikationsmitteln zur Erweiterung ihrer kommunikativen Möglichkeiten eingesetzt.